Ein leicht verklärtes Leuchten in den Augen, wenn „unser Lied“ gespielt wird – das gehört so unverzichtbar zu den Erkennungszeichen des Verliebtseins wie der duftende Rosenstrauß. Vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Weil nichts anderes so intensiv und ohne äußeres Tamtam Gefühle verstärken, abstrahieren oder tragen kann wie Musik. Und eigentlich auch nichts der Liebe so ähnlich ist – beide packen uns nämlich durch und durch, mit Haut und Haaren. Aber sie lassen sich doch nicht greifen – sie sind eben doch ein bisschen himmlisch. So wenig sich Liebe zwischen Kalenderblätter pressen lässt, so sehr feiern wir trotzdem 2025 ein zugegebenermaßen etwas voyeuristisches Jubiläum: Exakt 250 Jahre sind es dann her, dass Johann Wolfgang Goethe und seine erste Verlobte Lili Schönemann 1775 einen unvergesslichen verliebten Sommer in Offenbach verbrachten. Goethe legt einer Protagonistin in einem damals von ihm verfassten Singspiel vorfreudige Worte in den Mund: „Sieh! wie ist der Tag so schön, komm, lass uns in Garten gehn.“ Hier prüfen wir gemeinsam mit der charismatischen Dirigentin Judith Kubitz eine Vielzahl vorwiegend bekannter Liebeslieder und vergleichbarer Kompositionen darauf, was ihre besondere Magie ausmacht. Es gibt nächtlichen Zauber mit Audrey Hepburn, das schwerflüssige Charisma des Liebesthemas aus ‚Der Pate‘ oder die unleugbar suggestive Erotik in Wojciech Kilars ‚Die
Bräute‘ aus dessen ‚Dracula‘-Filmmusik. Weiter gehen beim Komponieren nicht viele. Jean Sibelius schon – das führen wir selbstverständlich auch vor. Dazu gibt es noch Musik für Edith Piaf und so kluge wie hochmusikalische amerikanische Komponistinnen der Gegenwart – sowie nicht zuletzt und in diesem Kontext absolut unverzichtbar Ludwig van Beethovens perlendes Widmungsstück „Für Elise“.